Pfingstgebet 2023
miteinenader GOTT hören

Laut und bedrängend sind die Entwicklungen der Welt. Die Veränderungen und Fragen sind global. Immer deutlicher erleben wir uns als Welt und Gesellschaft in einem schicksalhaften Miteinander betroffen und herausgefordert. Als pilgerndes Volk Gottes ist diese Schicksalsverwobenheit der Ort unserer Berufung. „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“, hat das letzte Konzil formuliert. In der Pluralität der heutigen Welt brauchen wir die Gaben des Heiligen Geistes, um ein wirksames Zeichen der Einheit und des Miteinanders zu sein.
Das Bild von Frau Maria Kiess, das uns in diesem Jahr begleitet und auch dieses Pfingstgebet gestaltet, zeigt eine Ansammlung von Menschen. In welche Richtung sie sich bewegt, ist nicht ganz klar. Um eine Kapelle herum begegnen sie sich. Der heilige Raum könnte zur gemeinsamen Mitte werden. Die Jünger haben mit Maria diese Mitte bei ihrem Beten im Abendmahlsaal erlebt, der zum Pfingstsaal geworden ist. Die Texte dieses Pfingstgebetes laden dazu ein, ein solches geistliches Miteinander zu gestalten. Jeder der neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten führt hin zu einer besonderen Aufmerksamkeit, um im Hören und Betrachten Gott zu hören und den Anregungen des Heiligen Geistes Raum zu geben.
In diesem Jahr kann ich einem Team von jungen Frauen danken, das die Texte erstellt hat. Ich freue mich sehr, dass eine junge Generation diesmal in das Projekt eingestiegen ist. Über viele Jahre haben sie zusammen eine Zeitschrift für junge Frauen herausgebracht und jetzt ihre Fähigkeit, Gedanken in Worte zu fassen, in den Dienst unseres diesjährigen Pfingstgebetes gestellt.
Ohne die Hilfe einer solchen Vorbereitung ist es viel schwerer, Gebetsgruppen zu bilden und Miteinander-Begegnungen zu schaffen. Ich hoffe, dass dieses Heft auch in diesem Jahr mithilft, an vielen Schönstatt-Zentren und in vielen Gemeinden Menschen zu einem gemeinsamen, synodalen Beten zusammenzuführen. Der Heilige Geist und seine Gaben sind die Quelle des Glaubens und die Kraft zum Zeugnis für das Evangelium Jesu. Aus dieser Quelle entsteht der Weg des pilgernden Volkes Gottes – zu allen Zeiten.
Komm, Heiliger Geist – damit wir miteinander Gott hören
Pater Ludwig Güthlein
Schönstatt-Bewegung Deutschland
Neun Tage im Gebet
Für die Weltbischofssynode der Kirche und für die Gesellschaft
- Hören - Mit ganzem Herzen glauben
- Zuhören - Der Verheißung trauen
- Weghören - Blockaden überwinden
- Aufhorchen - Sich rufen lassen
- Heraushören - Das Herz weiten
- Erhören - Deiner Macht vertrauen
- Aufhören - Bereit, umzukehren
- Hinhören - Fokus setzen
- [An-]Gehören - Verbundenheit leben